Hypothalamische Amenorrhö – Wenn Sport zwanghaft wird
Hypothalamische Amenorrhö – Wenn Sport zwanghaft wird. Die Heilung von hypothalamischer Amenorrhö bietet dir eine großartige Gelegenheit, deine Beziehung zum Training und zu Sport zu bewerten und neu zu definieren. Genau wie beim Essen geht es darum, Freiheit zu finden, auf deinen Körper zu hören und dich achtsam auf die Bewegung einzulassen.
Aus Zwanghaftigkeit...
Sport ist sowohl für die geistige als auch für die körperliche Gesundheit gut, sollte jedoch ausgewogen und von einem freien Standpunkt aus erfolgen. Meiner Meinung nach musst du während der Heilung von hypothalamischer Amenorrhö nicht komplett auf Sport verzichten. Es ist jedoch sinnvoll, die Absicht hinter deinem Training zu überdenken. Machst du es, weil du es willst? Oder weil es dir schlecht geht, wenn du es nicht tust? Hier sind einige Fragen, die dir helfen können, zwanghafte Elemente deines Trainings zu reflektieren und zu erkennen:
Stellst du dein Sport über alles andere?
Fühlst du dich gestresst und nervös, wenn du deine geplante Routine nicht erfüllen kannst?
Trainierst du heimlich?
Ärgerst du dich, wenn jemand an deinem Training teilnehmen möchte, weil sie dich „ausbremst“?
Hast du einen sehr rigiden Trainingsplan?
Machst du Sport, um Kalorien zu verbrennen?
Machst du Sport, um dein Aussehen zu verändern oder dein Gewicht zu kontrollieren?
Hast du schlechtes Gewissen, wenn du einen Trainingstag auslässt?
Sagst du „Nein“ zu Dingen (gesellschaftliche Ereignisse, Reisen, Familie), weil sie deine Trainingsroutine beeinträchtigen?
Machst du Sport, um Essen oder bestimmte Nahrungsmittel zu dir nehmen zu dürfen?
Fühlst du dich verpflichtet, im Urlaub Sport zu treiben?
Trainierst du trotz Schmerzen oder Verletzungen?
Wenn du einige der oben genannten Aussagen mit Ja beantwortest, ist das ein Zeichen dafür, dass du eine ungesunde Beziehung zu Sport hast. In der heutigen Gesellschaft, in der sportliche Betätigung sehr gefeiert wird, kann es schwer sein, sich von diesem Zwang zu befreien. Aber es ist möglich. Und du hast es verdient!
...zu Flexibilität, Achtsamkeit und Freiheit
Das Endziel besteht darin, Flexibilität in deiner Trainingsroutine zu finden. Bist du müde? Lädt dich eine Freundin spontan zum Brunch ein? Regnet es draußen? Ich möchte, dass du ein (geplantes) Training auslassen kannst, ohne dich dabei schlecht zu fühlen. Wie kommst du dorthin? Es gibt keine Einheitslösung, die für alle passt. Aber hier sind einige Ideen, die dir dabei helfen werden, den Übergang von zwanghaften Verhaltensweisen hin zu einer ausgewogeneren Trainingsroutine zu beginnen:
Lösche alle Fitness-Tracker und Apps.
Bereinige deinen Social-Media-Feed von „triggende“ Konten.
Beginne deine Trainingspause mit einem Urlaub – in einer neuen Umgebung kann es einfacher sein, sich Ruhe zu gönnen.
Priorisiere Ruhe!
Kehre zu deiner eigenen inneren Motivation zurück.
Frage dich: Möchtest du für den Rest deines Lebens so leben? Wenn du 80 bist, wirst du es dann bereuen, dass du einen Trainingstag verpasst hast oder dass du den Geburtstag deiner besten Freundin verpasst hast?
Trainierst du im Namen der Gesundheit? Nun, wenn du keine Periode hast, wird Sport den Stress, dem dein Körper ausgesetzt ist, nur noch verstärken und dich von deinem Gesamtziel – lebenslanger Gesundheit – abbringen.
Gönn dir eine Zeit lang eine komplette Pause vom Training. Nimm dir diese Zeit. Ein paar Wochen oder Monate ohne Bewegung spielen im Laufe des Lebens keine Rolle.
Reduziere nach und nach die Intensität, Dauer und Häufigkeit deines Trainingsprogramms.
Wenn du morgens Sport treibst, schlafe länger! Schlaf ist so wichtig und vorteilhaft für die Heilung von hypothalamischer Amenorrhö.
Fülle die Zeit, die du bisher für Sport reserviert hast, mit etwas Neuem. Lesen, mit Freundinnen abhängen, eine Sprache lernen.
Sei ehrlich zu dir selbst. Gehst du spazieren, weil dein Körper Lust dazu hat oder weil du das Gefühl hast, dass du mehrere Schritte zurücklegen musst?
Bewegung sollte ein Teil deines Lebens sein, der Spaß macht, und nicht etwas, das deinen Alltag einschränkt und Stress verursacht. Kontaktiere mich gerne, dann können wir gemeinsam an der Neugestaltung deines Trainingsalltags arbeiten. Hypothalamische Amenorrhö – Wenn Sport zwanghaft wird.
Weiterführende Literatur:
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